Aldo Moro

italienischer Politiker und Jurist; DC; Jurist; Ministerpräsident 1963-1968 und 1974-1976; versch. Ministerämter, u. a. Außenminister 1969-1972 und 1973/74; 1976 Parteipräsident; entführt und ermordet durch die "Roten Brigaden"

* 23. September 1916 Maglie/Prov. Lecce

† Mai 1978 (ermordet)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 25/1978

vom 12. Juni 1978 , ergänzt um Meldungen bis KW 11/2023

Wirken

Aldo Moro wurde am 23. Sept. 1916 in Maglie, Provinz Lecce in Süditalien, geboren und entstammt einer alten bürgerlichen Familie. Er studierte Jura und habilitierte sich als Privatdozent für Strafrecht an der Universität Bari, an der er später den entsprechenden Lehrstuhl einnahm. Geprägt von der katholischen Aktion war er 1939-42 Präsident der katholischen Universitätsgesellschaft Italiens und der Vereinigung katholischer Doktoranden. M. ist Verfasser zahlreicher juristischer Schriften. Er gab zeitweilig die römische Zeitschrift "Studium" heraus. Sein Standort war eher liberal als integralistisch.

Nach dem Sturz des Faschismus schwankte er zunächst zwischen Democrazia Cristiana und Sozialistischer Partei, trat aber dann der DC de Gasperis bei. M. wurde im Juni 1946 für den Bezirk Bari als christlich-demokratischer Abgeordneter in die Verfassunggebende Versammlung gewählt und 1948 in die Kammer. Von 1953-55 war er Vorsitzender der Kammerfraktion.

Im Mai 1948 trat M. als Unterstaatssekretär im Außenministerium in die ...